Handarbeits-Projekt in Kenia
Januar 2014
Mit meiner Arbeitskollegin Carmen Trabert habe ich im Januar 2014 meinen Urlaub in Kenia auf ganz besondere Weise verbracht. Drei Wochen lang haben wir ein Handarbeits-Projekt in der Karama- Schule in Msambweni/Kenia, in der die meisten der Kenia-Freunde-Patenkinder unterrichtet werden, durchgeführt.
Carmen, zu der Zeit noch im 2. Ausbildungsjahr bei der Stadt Ditzingen, hatte bei ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit, ehrenamtlich in einem Projekt eines Ditzinger Vereins mitzuarbeiten. Was lag also näher, als den Kenia-Freunde-Verein anzuspechen? Die Vorsitzende des Vereins, Eva Köder- Schmid, nahm Kontakt auf zum Schuldirektor der Karama-Schule, Andrew Abuya. Sie wollte wissen, ob grundsätzlich Projekt-Bedarf besteht. Andrew war begeistert und äußerte auch den Wunsch zur Nachhaltigkeit.
Carmen und ich hatten viele Ideen. Wir entschlossen uns zu einem Handarbeits-Projekt, welchem Andrew begeistert zustimmte. Wir planten und bereiteten unser Projekt vor und flogen Anfang Januar auf eigene Kosten nach Kenia, um in "unserer" Schule zu unterrichten.
Unsere Unterkunft während des Projektes hatten wir im Gästehaus der Schule, die mitten im Dorf Msambweni liegt. Dort haben wir uns selbst versorgt und erstaunt festgestellt, wie sehr man improvisieren muss und es auch kann, um mit den vorhandenen Hilfsmitteln Mahlzeiten zuzubereiten. In welch einem Luxus leben wir daheim!!! Allein sauberes Wasser und Strom sind für uns so selbstverständlich...
Da wir unser neues Zuhause allein bewohnten und nachts auf dem Schulgrundstück niemand war, war es doch manchmal unheimlich. Verschließbare Fenster gab es nicht. Sie bestanden aus einzelnen Glassegmenten, die man schräg stellen konnte. Moskitonetze "dichteten" das ganze ab. Fast jede Nacht hörten wir, dass jemand um unser Haus schlich. Tiere? Und dann eines Nachts ein Rütteln an der Tür... Es war heftig! Wir hatten Angst! Das Pfefferspray lag griffbereit. Was tun? Nachdem wir das Licht einschalteten, war es draußen ganz still...
An Schlaf war nicht mehr zu denken. Wir waren froh, als endlich die Sonne aufging. Für die kommenden Nächte baten wir um Schutz und bekamen einen Wächter - einen Askari - der uns und unser Haus bewachte. So fühlten wir uns wieder in Sicherheit.
Als wir dann in das frei gewordene Ferienhaus von meinen Freunden Eva und Michael umziehen konnten - es liegt auf einer Anhöhe direkt am Indischen Ozean - ein Paradies!!! - kam ein Gefühl von Urlaubsstimmung in uns auf.
Unser Projekt:
Bereits Wochen vor unserer Reise haben wir aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis Sach- und Geldspenden erhalten. Und es wurde eifrig gesammelt: Häkel- und Stricknadeln, Wolle, Knöpfe, Nähzubehör, Garn, Scheren, Perlen zum Verzieren und vieles mehr. Wir waren froh und dankbar, dass wir so viele Sachen mitnehmen konnten! Unsere Koffer waren randvoll! Dass sie mehr Gewicht hatten als erlaubt war, bemerkte leider auch die Fluggesellschaft...
Der tägliche Unterricht fand auf der überdachten Terrasse unseres Gästehauses statt. Freiluft- Unterricht inklusive Moskitos – und die waren neugierig!